Moin zusammen, (so schreibt ein Bilderbogen-Redakteur in den Team-Gruppen-Chat) ich bin zwar wieder im Lande, ABER, mich hat es leider schon wieder voll erwischt: Bronchitis, die Diagnose.
Ich muss nun, trotz Reha am Meer – Corona-Infektion inklusive -, so einige leckere Tabletten nehmen; Antibiotika und noch weitere.
Alfons, Du bist doch Arzt: Ich hatte am Donnerstag einen Schüttelfrost vom Feinsten. Das ging von 21 bis knapp 24 Uhr. Sowas hatte ich noch nie. Am Freitag morgen hatte ich ein Gefühl, als hätte ich ´nen 10 Kampf gemacht. Mir hat alles wehgetan. Fieber hatte ich auch, das wurde dann beim Doc festgestellt: 38 Grad waren es in der Praxis noch.
Kannst du dazu mal einen Bericht dazu schreiben? Du kannst Dich da ruhig auf mich beziehen.
Um das Geschehen bei einer Infektion, mit Gliederschmerz, Fieber und Schüttelfrist zu verstehen, hier meine ad hoc Erklärung vom Frühstückstisch in den Team-Gruppen-Chat:
Gute Besserung!
Du hast, wie Du schreibst eine Infektion, die versucht Dein Körper zu bekämpfen.
Mit Temperaturerhöhung = Fieber werden a) die eigenen Stoffwechselprozesse beschleunigt, b) die Membranen von Viren und manchen Bakterien instabiler und so für das Immunsystem besser zugänglich.
Normalerweise aber hält unser Körper die Körpertemperatur stabil zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius.
Bei einem Angriff auf unsere Gesundheit durch Infektionserreger „will“ unser Körper jedoch die Temperatur steigern. Dazu muss er arbeiten, d.h. seine Muskeln bewegen. Denn wenn Du arbeitest, das kennst Du aus vielen Alltagserfahrungen, steigt die Körpertemperatur, Das geht dann in Richtung „Fieber“.
Um jedoch eine Überwärmung = Fieber (also eine Körpertemperatur über 37,5 Grad) zu vermeiden, schwitzen wir und nutzen die Verdunstungskälte zum kühlen. Auf der Haut fühlt sich das oft kaltschweißig an. Bei wirklich hohen Körpertemperaturen schwitzen wir sehr, so dass a) die Bettwäsche durchweicht wird und b) viel Flüssigkeit und Elektrolyte verloren gehen, die z.B. durch Trinken wieder aufgefüllt werden müssen.
Da wir als Kranke eher ruhen, als arbeiten – also unsere Muskeln keine großen Bewegungen machen lassen -, kommt es zu kleinen Muskelbewegungen = Zittern = gefühlt als Schüttelfrost (oder in anderen aufregenden Situationen auch als nervöse Unruhe erlebt), d.h. Du arbeitest und verbrauchst dabei Energie.
Dein Gefühl, einen 10-Kampf gekämpft oder einen Marathon gelaufen zu sein, ist also eine korrekte Wahrnehmung; auch wenn Du mit Deiner Muskelarbeit keinen sichtbaren Meter voran gekommen bist und nichts sichtbares geschafft hast, so war Deine Arbeit dennoch anstrengend, vielleicht sogar erschöpfend oder von Muskelkater begleitet, der weh tat.
Zudem kann der Gliederschmerz durch die Infektion, also durch Entzündungsprozesse in verschiedenen Körpergeweben, wie z.B. Muskeln, Knochen, Organen, hervorgerufen sein.
Mehr zum Thema Fieber finden Sie in einem Artgikel von Moritz Klenk
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