Mysterium Flüssigkeitsmangel

Foto: Flüssigkeitsmangel und Hautturgor-Test

Hautturgor – was ist das?

Als Hautturgor wird die Elastizität der Haut bezeichnet, die sich durch den Widerstand der Haut beim Kneifen zeigt. Je weniger Flüssigkeit die Haut enthält, desto weniger elastisch ist das Gewebe.
Der Hauttest: Man nimmt seine Hand, legt sie vor sich hin und zupft mit zwei Fingerspitzen die Haut über dem mittleren Fingerknöchel vorsichtig nach oben. Dann hält man für drei Sekunden fest – und lässt los. Zieht sich die Haut daraufhin unmittelbar wieder in ihren vorigen Zustand zurück, ist die Haut mit ausreichend Wasser versorgt. Bleibt die Hautfalte allerdings nach dem Loslassen in der hochgezogenen bzw. aufgespannten Position regelrecht stehen, ist sie dehydriert – und es ist allerhöchste Zeit für ein großes Glas Wasser.

Den Körper mit ausreichend Wasser (hierzulande Leitungs- oder stilles Wasser, Kräutertees) zu versorgen, insbesondere im Hochsommer, ist wichtig. Denn unser Körper besteht hauptsächlich aus Wasser und in diesem Medium finden all unsere Stoffwechselprozesse statt. Laufen wir „trocken“, finden wichtige Prozesse zu unserem Wohlbefinden, für unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und die Entgiftung nicht statt. Werden die Nieren nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, werden die ausgeschiedenen Mineral- und Giftstoffe hoch konzentriert, der Urin wird dunkel und reizt die Blase und verstärkt den Harndrang, erhöht die Infektionsgefahr. Um so problematischer ist es, wenn Menschen ihren Durst vor lauter Geschäftigkeit oder Stress „überhören“. Zudem, insbesondere mit zunehmendem Alter fällt es vielen schwer, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dies zumal da das Durstgefühl im Alter immer weniger empfunden wird und so ein wichtiger Anreiz, zu trinken entfällt. Hinzu kommt mit zunehmenden Alter, dass durch die Abnahme von Muskelmasse der Wassergehalt des Körpers sinkt. Auch bei bestehender Inkontinenz (Blasenschwäche) besteht bei Betroffenen häufig Angst vor unkontrolliertem Harnabgang, so dass sie möglichst wenig trinken. Damit erreichen sie jedoch genau das Gegenteil. Denn die Blasenmuskulatur wird durch Füllung trainiert. Ist die Blase nur halb gefüllt, erschlafft die Muskulatur, das Fassungsvermögen der Blase verringert sich.

Wenn wir, z.B. wenn es heiß ist, wir intensiv Arbeiten oder innerlich unter Druck stehen, viel Schwitzen, um die Körpertemperatur konstant zu halten, verliert der Körper Wasser – ebenso wenn wir krank sind, Fieber haben oder bei Erbrechen und anderen reichlichen Ausscheidungen. Dann droht ein Flüssigkeitsmangel, der zugleich mit einem Mangel an Elektrolyten, also Mineralien, einhergeht.
Mögliche Folgen sind Durst und trockener Mund, dunkler Urin; Schwitzen führt dazu, dass der Blutdruck sinkt; es kommt zu Kopfschmerzen, verminderter Konzentrationsfähigkeit, Vergesslichkeit, Müdigkeit und Schwindel, Sturzgefahr, Wadenkrämpfen, abnehmender körperlicher Leistungsfähigkeit, Thrombosegefahr, Gefahr von Druckgeschwüren sowie Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit (bei schwerem Flüssigkeitsmangel).

Einfache Formel, mit der jeder seinen individuellen Flüssigkeitsbedarf ausrechnen kann

Es geistern ja viele Angaben herum, wie viel Wasser ein Mensch pro Tag trinken sollte. Mal sind es 1,5 oder 2,5 Liter. Vergessen Sie das! Die Mini-Formel, mit der jeder Mensch seinen individuellen Flüssigkeitsbedarf berechnen kann lautet: „40 Milliliter pro Kilo Körpergewicht pro Tag“; am einfachsten ist die Faustregel 1 Glas Wasser / Stunde am Tag.
So braucht beispielsweise eine 70-Kilo-Person täglich 2,8 Liter Flüssigkeit. Wer 80 Kilogramm auf die Waage bringt, benötigt demnach 3,2 Liter Wasser.

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