Foto: Grabmal in Herborn … ein Sternenkind (Link anklicken)
Wie jedes traurige Thema hat solche Information auch immer ein Gutes:
die Zahlen zeigen deutlich auf, in welcher Altersspanne die Risiken einer Schwangerschaft am geringsten sind.
Das geringste Risiko zeigten Frauen im Alter von 25 bis 34 Jahren.
Bei Teenagerschwangerschaften (< 20 Jahre) und Schwangeren über 35 Jahren sowie unter Migranten ist das Risiko einer Totgeburt besonders ausgeprägt.
Als Totgeburt wurden ab 2018 ein Fötus ab 500 g oder ein Kindsverlust nach der 24. Schwangerschaftswoche gezählt. Zuvor wurde nur das Gewicht als Kriterium herangezogen.
Im Untersuchungsjahr 2000 lag die Totgeburtenrate pro 1.000 Geburten bei 4, sank bis 2009 auf 3,5 und stieg dann bis 2018 in statistisch monotonem Trend wieder auf 3,8/1.000 im Durchschnitt.
Nach Alter differenziert waren es 2018 im Durchschnitt für die unter 20jährigen nahezu 5,4/1.000, bei den 20-24jährigen 4,1/1.000, bei den 25-34jährigen 3,5/1.000, bei den 35-39jährigen 4/1.000 und bei den über 40jährigen
6,1 Totgeburten pro 1.000 Schwangerschaften.
Differenziert nach Staatsangehörigkeit lag die Mortalität *) 2018 – bei insgesamt 589.962 Geburten – für die Mütter mit deutschem Pass bei 3,6/1.000 und bei nicht deutschen Schwangeren – insgesamt 185.220 Geburten – bei 4,3/1.000 Schwangerschaften.
*) Mortalität (Sterblichkeit) bezeichnet die Anzahl der Sterbefälle in einem bestimmten Zeitraum bezogen auf die Gesamtanzahl der Individuen.
In der Diskussion ihrer Zahlen schlussfolgern die Autoren, dass die Verschiebung der Gebärenden in Deutschland hin zu höheren Altersgruppen eine hochwirksame Komponente an dieser Entwicklung ist. Auch der Anteil der Gebärenden mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit hat in Deutschlang zugenommen. Diese Veränderungen der Bevölkerungsstruktur können allerdings nur einen geringen Teil dieser Veränderung bei den Totgeburten in den letzten Jahren erklären.
Da das Risiko bei den 25-34jährigen über die Zeit gleich geblieben ist, ist der größte Anteil an der Totgeburtenrate auf die Erhöhung der fetalen Sterblichkeit bei den jüngeren und älteren Schwangeren zurückzuführen. Die Gründe liegen somit jenseits offensichtlicher demografischer Verschiebungen.
Quelle: Dt. Ärzteblatt, Jg. 120, Heft 29-30, 24. Juli 2023, S. 503-504