Quelle zum Bild oben: Herz und Lunge
Bei Herzinsuffizienz (Insuffizienz = Unzulänglichkeit), wenn das Herz also nicht mehr in Volllast arbeiten kann, liegt in fast 30 % der Fälle eine COPD vor, ebenso findet sich bei COPD mit Atemnot als Leitsymptom in gleicher Häufigkeit eine Herz-Kreislauferkrankung *):
Einige davon sind die Folge eines schwachen Herzmuskels (Herzinsuffizienz), andere die eines gestörten Blutstroms im Herzen selbst, z.B. gestörte Reizweiterleitung im Herzmuskelgewebe mit Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler oder Fehlbildungen. Auch eine Engstellen in den Herzkranzgefäßen (KHK = koronare Herzerkrankung) oder Verschlüsse in den Blutgefäßen das Herz-Kreislauf-System (pAVK = periphere arterielle Verschlusskrankheit), Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) oder Übergewicht (d.h. Blutbahnverlängerung) oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit), Hyperlipidämie (zu viel Fette im Blut) oder Hyperurikämie (erhöhter Harnsäurespiegel im Blut, evtl. mit Gichtanfällen) können die Funktion und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Hinzu kommen schlafbezogene Atemstörungen, wie Schnarchen oder Schlafapnoesyndrom, Osteoporose (zu geringe Knochendichte mit Bruchgefahr), Niereninsuffizienz (eingeschränkte Fähigkeit der Nieren, harnpflichtige Substanzen auszuscheiden, und damit ein krankhafter Anstieg der Konzentration harnfähiger Substanzen im Blut) sowie neurologische und psychische Erkrankungen.
*) Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 1/2023, Perspektiven der Kardiologie
Quelle Bild oben: COPD = chronic obstruktive pulmonary disease
= chronisch verstopfende Lungenerkrankung
Quelle Bild oben: COPD–Risikofaktoren
Die gleiche Menge Blut muss durch Herz und Lunge wie auf der anderen Seite auch durch die deutlich längeren Blutbahnen des Körpers fließen (kleiner und großer Kreislauf).
Muss das Herz auf dem einen Schenkel gegen einen größeren Widerstand anarbeiten als im Bereich des anderen Schenkels der „Acht“ des Blutkreislaufes, so kommt es zu Beschwerden.
Sind mehrere Systemteile betroffen, ist das bedeutsam, da eine Komorbidität (zusammen mit einer Grunderkrankung liegen bei einer Person gleichzeitig eine oder mehrere weitere Krankheiten vor) zusätzlich zur führenden Erkrankung in der Regel mit einer Risikoerhöhung einhergeht. Auch ist das dann mit einem erheblichen gesundheitsökonomischen Einsatz verbunden. Risiken erhöhen sich in der Regel exponentiell;
d.h. je mehr Risiken (x), desto schlimmer die Auswirkungen von … (y).
Bild oben: Exponentialkurve
Bild oben: durch Herz und Lunge kleiner und großer Blutkreislauf durch Herz und Körper
Laut Analyse der COSYCONET-Studie zeigen sich bei 30-40 % der COPD-Patienten echokardiographische Auffälligkeiten des linken Herzens.
Ein kompensatorisch erhöhter Puls ist ein ungünstige Vorhersagevariable bei COPD.
Das gemeinsame Auftreten von COPD und Herzinsuffizienz erklärt sich durch die hohe Übereinstimmung bei den Risikofaktoren: insbesondere das Rauchen ist da immer noch ein großer Faktor bei der Risikobetrachtung und wahrscheinlichen Lebensverkürzung; aber auch andere (mikro)Entzündungsprozesse auslösende Wechselwirkungen werden diskutiert.
Eine sorgfältige, frühe Diagnostik und rechtzeitige Therapie auf der einen Seite, wie Verständnis und Verhaltensänderungen auf der Patientenseite sind also dringend geboten. um einer Exazerbation (deutliche Verschlechterung des Krankheitsbildes bei chronisch verlaufenden Erkrankungen) vorzubeugen.